Beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat man die invasive Art auf dem Schirm. Und sieht ihre Verbreitung in Deutschland mit großer Sorge.
„Die Asiatische Hornisse wurde in Deutschland 2014 zum ersten Mal nachgewiesen, sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz. Seitdem gab es Nachweise aus weiteren Bundesländern: Hessen (2019), Hamburg (2019), Saarland (2020), Nordrhein-Westfalen (2022), Bayern (2022) Berlin (2023).“
Und die Verbreitung geht leider weiter. Mittlerweile hat sich die Asiatische
Hornisse in Ermangelung natürlicher Fressfeinde und Krankheiten selbst in
Großbritannien und Portugal festgesetzt.
29 Prozent der Bienenvölker soll die Asiatische Hornisse schon in Frankreich gemeuchelt haben. Doch nicht nur diese.
„In Frankreich wurde festgestellt, dass im urbanen Bereich das Nahrungsspektrum der Asiatische Hornisse bis zu 66 % aus Honigbienen besteht, außerhalb des urbanen Bereiches sinkt der Anteil allerdings auf 35 % in landwirtschaftlich geprägten Landschaften und 33 % in Wäldern“, erläutert Ruth Birkhölzer vom Bundesamt für Naturschutz.
Die Maßnahmen und Meldeportale in Deutschland werden von den einzelnen Bundesländern bestimmt. Groß unterschiedlich sind die Maßnahmen nicht.
So heißt es überall: erst melden, dann abmurksen. Kein Wunder. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2023 insgesamt 550 Nester gemeldet und entfernt, was eine Verzwanzigfachung gegenüber dem Vorjahr darstellt. In Rheinland-Pfalz waren es im gleichen Zeitraum immerhin rund 430 Nester.
„Für diesen Zweck haben mehrere Bundesländer Meldeportale eingerichtet, bzw. verantwortliches Personal als Kontaktpersonen ausgewiesen“, heißt es seitens des Bundesamtes für Naturschutz.
„Eine Beobachtung einer Asiatischen Hornisse oder deren Nest sollte daher möglichst zeitnah an die Landesbehörde gemeldet werden. Alternativ kann die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises oder der Stadt bei der Meldung weiterhelfen.“
Doch woran erkennt man die Invasoren im Vergleich zu heimischen Hornissen? Am leichtesten am Hinterleib: Dieser ist bis auf einen dicken orangefarbenen Streifen schwarz im Gegensatz zum weitgehend gelben bei den einheimischen (geschützten) Hornissen.
Die Tiere sind für den Menschen keine Bedrohung.
Zwar sind die Nester ungleich größer und kopfstärker als die unserer heimischen Hornisse, doch ihre hoch im Baum errichteten Nester sind praktisch nicht erreichbar. Sie gehen weder an Speisen und süße Getränke und können allenfalls beim Blütenbesuch oder an Fallobst beobachtet werden. Im Gegensatz zu unserer heimischen Hornisse fliegen sie jedoch nicht bei Nacht; die Nester sind jedoch bis in den November hinein aktiv.
Aufgrund ihrer hohen Ausbreitungskapazität und einer vornehmlich auf Honigbienen basierenden Ernährung wurde die für Europa neue Hornissenart von der EU auf die Liste der invasiven gebietsfremden Arten von euroweiter Bedeutung gesetzt.
1. Fensterscheiben
Das Problem: Für Vögel wie Insekten sind Fensterscheiben oft tödliche Fallen. Schätzungsweise rund 100 Millionen Vögel finden jedes Jahr durch den Aufprall auf Fensterglas den Tod. Die Tiere sehen das Glas einfach nicht – sondern nur den Raum dahinter, oder den gespiegelten Garten und den Himmel. Besonders auf der Flucht – etwa vor einem jagenden Sperber – wird Singvögeln das Glas zum Verhängnis. Dann muss es schnell gehen, und die Tiere achten noch weniger auf eventuelle Hindernisse. Besonders gefährlich sind Durchblicke durch Türen und gegenüberliegende Fenster. Solche Situationen verlocken zum schnellen „Durchflug“.
Abhilfe zu schaffen, ist nicht ganz einfach. Die bekannten schwarzen Klebe-Silhouetten von Greifvögeln wirken kaum. Nach aktuellen Forschungen helfen dagegen von außen angebrachte Klebemuster in Streifen– oder Punktform. Wichtig sind ein nicht zu großer Abstand und ein möglichst großer Kontrast.
Auch zugezogene Jalousien oder Vorhänge helfen, das Hindernis für Vögel sichtbarer zu machen.
2. (Licht-)Schächte
Problem: Nicht nur Lichtschächte – alle Vertiefungen mit steilen, glatten Wänden im Garten stellen für Tiere im Garten eine Gefahr dar. So etwa Baugruben, Treppenaufgänge oder Gullys. Vor allem Kröten, Frösche oder Molche landen zur Laichzeit in diese Falle, aus denen es kein Entrinnen gibt.
Die Lösung ist einfach: Decken Sie die Fallgruben rundum passgenau ab, zum Beispiel mit einem ausreichend feinen, möglichst trittfesten Gitter oder zur Not mit einer Plane. Eventuell vorhandene Ritzen sollten Sie sorgfältig abdichten. Sehen Sie in Lichtschächten hin und wieder nach, ob sich nicht doch irgendein kleines Tier hinein verirrt hat.
3. Wasserstellen
Das Problem: Wasser im Garten schafft zwar eine schöne Stimmung und bietet Insektenlarven einen willkommenen Lebensraum. Doch es kann auch zur tödlichen Gefahr werden. Nämlich dann, wenn einmal hineingeratene Tiere sich nicht aus eigener Kraft befreien können und ertrinken. Das ist zum Beispiel bei vielen halb gefüllten Wassertonnen der Fall. Aber auch Gartenteiche mit einer zu steilen Böschung sind für Vogel, Igel & Co. riskant. Ein Bad oder eine Trinkpause werden so leicht zur Lebensgefahr.
Die Lösung: Legen Sie Teiche im Garten so an, dass sie immer mindestens an einer Seite flach abfallen. So können versehentlich hineingeratene Tiere leicht aussteigen (oder ein gefahrloses Bad nehmen). Wasserbottiche, Regentonnen und andere Wasseransammlungen sollten Sie mit einem Deckel versehen, mit einer hölzernen Ausstiegsrampe – oder mindestens mit einem Brettchen, das Nichtschwimmer-Tieren als Rettungsfloß dienen kann.
4. Kamine und Fallrohre
Problem: Abgrundtiefe Rohre am Haus sind für alle Tiere, die in die Nähe der Öffnung gelangen können, tückisch. So verschwinden regelmäßig junge Dohlen in Kaminen. Denn Dohlen brüten gerne auf oder sogar in Kaminen.
Dabei ist Abhilfe denkbar einfach – zumindest beim Regenwasser-Fallrohr: ein Gitter über der Öffnung. Das verhindert gleichzeitig, dass zu viele Blätter in das Rohr gelangen. Bei Schornsteinen ist die Lösung etwas aufwändiger: Wenn das Problem bekannt ist (etwa, weil es jedes Jahr Brutversuche von Dohlen gibt), lohnt sich die Anschaffung eines Schornsteinaufsatzes oder eines Dohlengitters.
5. Licht
Problem: Jede Art von Beleuchtung am Haus und im Garten bringt den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Wildtiere durcheinander. Sie trägt zur städtischen Lichtverschmutzung bei und irritiert selbst hoch oben ziehende Vögel. Sie lockt aber auch Insekten wie Falter an, die an den attraktiven Lichtquellen nutzlos Energie vergeuden. Im Sommer können durch geöffnete Fenster auch unerwünschte Insekten ins Haus gelangen – von wo sie dann wieder umständlich hinauskomplimentiert werden müssen.
Lösung: Nach dem Motto: „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Am Haus und Garten solle nur so viel Licht installiert sein wie unbedingt nötig. Lampenabdeckungen nach oben und zu den Seiten verhindern, dass wir den Himmel beleuchten – und Bewegungsmelder sorgen dafür, dass das Licht nur brennt, wenn wir es wirklich brauchen.
Das erste Mal in diesem Jahr hat das Veterinäramt der Stadt Aachen einen Fall von Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen. Diese meldepflichtige Krankheit kommt normalerweise eher selten in Deutschland vor. Bei der Hasenpest handelt es sich um eine hochinfektiöse, für Nagetiere und hasenartige Tiere häufig tödlich verlaufende bakterielle Infektionserkrankung. Bei engem Kontakt mit diesen (und seinen betroffenen Tieren) ist sie auch auf Menschen übertragbar.
Hunde in NRW spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Krankheit.
Wenn sie frei über Wiesen und Felder laufen, können sie tote Hasen finden, die die Vierbeiner beschnuppern oder ablecken und sich so mit der Krankheit anstecken. Wenn Hundebesitzer dann engen Körperkontakt mit ihren Haustieren haben, können auch sie infiziert werden. Über die Schleimhäute und kleine Wunden können sie sich dann mit den Bakterien infizieren.
Vorsichtsmaßnahmen mit dem Hund
Hundehalter in NRW werden dringend darum gebeten, den Kontakt zwischen ihrem Hund und den Wildtieren zu vermeiden.
Wenn Spaziergänger während ihrer Gassi-Runde verendete Kaninchen oder Hasen finden gilt: Abstand halten, nicht anfassen und das Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen in Aachen kontaktieren.
Das Veterinäramt Aachen weist noch einmal darauf hin, dass Hundehalter grundsätzlich darauf achten sollten, dass ihr Hund keinen direkten Kontakt zu Wildtieren hat.
Es besteht zwar kein genereller Leinenzwang in Wald- und Wiesengebieten in NRW, aber der Hund sollte sehr gut kontrollierbar sein. Wenn er auf Zuruf nicht reagiert, ist es ratsam, ihn an die Leine zu nehmen.
Für mehr als 380.000 Hobbyjäger in Deutschland ist das Töten von Tieren eine Freizeitbeschäftigung, die völlig legal und nur zum Spaß betrieben wird! Also JA - sind sie!
Jäger behaupten gerne, dass die Hobbyjagd notwendig sei, um bedrohte Tierarten vor Beutegreifern wie Füchsen oder Mardern zu schützen. Die Jagd hat jedoch nichts mit Natur- und Artenschutz zu tun, denn Jäger schrecken selbst nicht davor zurück, bedrohte Arten wie Feldhasen zu Hunderttausenden zu töten. Während die meisten Menschen an naturnahen Hobbys wie Spazierengehen Freude haben, ohne dabei anderen Lebewesen zu schaden, benutzen Hobbyjäger Wildtiere als lebende Zielscheiben, deren Leben sie nach Belieben auf grausame Weise beenden.
Empathielos feiern Jäger anschließend mit Alkohol den Tiermord
Nicht selten wird nach einer Drück- oder Treibjagd in gemeinsamer Runde gefeiert und mit Alkohol darauf angestoßen, wie viele Tiere getötet wurden. Für Jäger bedeutet das Töten unzähliger Wildtiere einen regelrechten Erfolg. Nicht umsonst hängen sich viele Jäger Hirschgeweihe und sogar die Köpfe toter Tiere als Trophäe im Haus auf.
Sieht man, wie geschmacklos Jäger das Töten von Tieren feiern, überrascht es kaum, was für grausame Methoden bei der Jagd verwendet werden. Bei den tierquälerischen Treib- und Drückjagden werden Wildtiere aus ihren Verstecken aufgescheucht und in Todesangst versetzt. Jagdhunde und Treiber scheuchen die Tiere vor die Gewehre der Jäger. Doch nicht jeder Schuss ist tödlich – bis zu zwei Drittel der Tiere werden bei Drückjagden angeschossen und sterben nicht sofort.
Die Folge dieser Fehlschüsse ist unglaubliches Tierleid: Mit zerschossenen Knochen und offenen Wunden flüchten die Tiere und quälen sich oft stunden- bis tagelang, bis sie einen qualvollen Tod sterben.
Einige Jäger versuchen, ihr blutiges Hobby auch damit zu rechtfertigen, dass sie zur Populationskontrolle der Tierarten beitragen würden. Dabei sind sich viele Experten einig, dass die Jagd nicht zur Regulierung von Wildtierpopulationen geeignet ist. Ganz im Gegenteil: Das Töten von Tieren sorgt sogar für ein Ansteigen der Geburtenrate, da die Tiere versuchen, Verluste schnell zu kompensieren. Auch werden durch die Jagd Umwelteinflüsse wie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten in ihrer Wirkung beeinträchtigt, die sonst für die Populationskontrolle sorgen würden.
Tatsache ist
Weder das Abschießen von Tieren noch die Hege, die zumeist einseitig nur jagdbare Tiere fördert, ist notwendig, um die Natur in unserem Lebensraum zu schützen und zu erhalten.
Auch das Vermeiden von sogenannten Wildschäden im Wald ist kein Argument für das Töten von Wildtieren. In einem natürlichen Wald gibt es keine Schäden durch Wildtiere, denn diese sind die ursprünglichen Bewohner des Waldes und haben ein Recht darauf, ihren Lebensraum zu nutzen.
Es gibt keinen vernünftigen Grund für das Töten von Wildtieren. Gebiete wie der Schweizer Kanton Genf, in dem die Hobbyjagd bereits vor über 40 Jahren abgeschafft wurde, belegen dies eindrucksvoll.
Was Sie tun können
Eine Alternative zu Tablette, Spot-On und Zeckenhalsband ist Kokosöl. Allerdings ist bisher nur eine Wirkung nachgewiesen, wenn es äußerlich (am besten vor dem Spaziergang vor allem den ganzen Bauchbereich gut mit dem Kokosöl einmassieren – hält ca. 6 Stunden) angewandt wird.
So ergab eine Laborstudie der FU Berlin, dass bereits zehnprozentige Laurinsäurelösung eine abschreckende Wirkung auf Zecken hat. Sie hielt zwischen 81 und 100 Prozent der Zecken davon ab, sich festzusetzen.
Extra natives Kokosöl enthält sogar 50 Prozent Laurinsäure und kann deshalb äußerlich gegen Zecken und laut Studie auch gegen Flöhe und Milben angewandt werden.
Das Kokosöl im Fell schadet dem Hund nicht, auch wenn er es ableckt. Das Fell wird dadurch sogar gepflegt. Der Schutz hält allerdings nur ungefähr 6 Stunden an und müsste einmal täglich wiederholt werden. Dazu ist auch keine große Menge nötig, ungefähr ein haselnussgroße Portion Kokosöl sollte genügen.
Zecken setzen sich gerne am Kopf fest sowie an den dünnen Hautstellen, wie Leistenbereich oder Achsel. Massieren Sie das Öl sorgfältig ein, damit sollte dann ein ausreichender Schutz gewährleistet sein. Einen Beleg, dass Kokosöl auch als Futterzusatz gegen Zecken hilft, gibt es bisher übrigens nicht. Nachgewiesen ist somit nur die äußerliche Anwendung.
Übrigens, auch beim Menschen wirkt dieser natürliche Zeckenschutz!
Liebe Tierfreunde,
wir möchten an dieser Stelle auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen: Das Mitführen von Hunden neben dem Fahrrad, insbesondere im Hochsommer. Oftmals sehen wir, wie Besitzer ihre Vierbeiner an der Leine neben dem Fahrrad herlaufen lassen, ohne sich über die potenziellen Gefahren im Klaren zu sein.
Gerade im Sommer können hohe Temperaturen für Hunde sehr belastend sein. Das Laufen neben dem Fahrrad kann zu Überhitzung, Dehydrierung und Erschöpfung führen. Kleine Hunde sind zudem schneller überfordert und können sich leicht verletzen, wenn sie neben dem Fahrrad herlaufen.
Wir appellieren daher an alle Hundebesitzer, ihre Vierbeiner nicht neben dem Fahrrad mitzuführen, insbesondere nicht im Sommer.
Wenn Sie einen Hundeanhänger mitführen, ist dies natürlich etwas anderes! Gemeint sind damit natürlich nur diese "Kandidaten" wie links dargestellt und beobachtet - dass ist Tierquälerei.
Stattdessen sollten Hunde lieber zu Fuß ausgeführt werden, damit sie in ihrem eigenen Tempo laufen können und genug Zeit zum schnüffeln bekommen und Pausen zum Ausruhen haben.
Denken Sie immer daran, dass es unsere Verantwortung als Tierhalter ist, das Wohlergehen unserer Tiere zu gewährleisten. Bitte seien Sie verantwortungsbewusst und nehmen Sie Rücksicht auf die Bedürfnisse Ihrer pelzigen Begleiter.
Fangen wir mit dem Halsband an. Das Halsband ist ein wahrer Klassiker, und ziert sowohl die Tesem-Hunde des Pharaos auf über viertausend Jahre alten Abbildungen, als auch den bekannten Wachhund auf dem pompejanischen „Cave Canem“-Mosaik.
Egal, aus welcher Kunstepoche wir uns Hundeabbildungen ansehen – wenn die Hunde etwas „anhaben“, ist es ein Halsband. Und nicht unbedingt nur einen schnöden Riemen, sondern oft genug auch sorgfältig angefertigte Einzelstücke mit einem bestimmten Zusatznutzen. Einige wahrhaft eindrucksvolle Exemplare findet man im „Dog Collar Museum“ in Leeds Castle. Dort kann man gut sehen, dass Halsbänder außer zum Sichern der Hunde auch zu deren Schutz dienten (stachelbewehrte Halsbänder für Herdenschutzhunde), zu ihrer Identifikation (durch Aufbringung der Hundenamens und / oder von Initialen und Wappen ihres Eigentümers) oder einfach auch ihren Haltern zum Angeben durch eine reiche Verzierung.
Was fast 10000 Jahre Gang und Gäbe war, soll heute auf einmal falsch sein? Sehen wir uns die grundlegenden Eigenschaften eines Halsbandes an: Halsbänder gibt es heute in vielen verschiedenen Materialien und schier unendlichen Designs. Grundlegend kann man zwei Arten von Halsbändern unterscheiden: Modelle zum Umschnallen, und Modelle zum Über-den-Kopf-Streifen.
Noch ein Wort zu einer Studie, die im Jahr 2006 mit 26 Zughunden, die für Schlittenhund- oder Gewichtszieh-Wettbewerbe trainiert wurden1. Hier fand man heraus, dass sich der Augeninnendruck erhöht, wenn die vierbeinigen Probanden kräftig am Halsband ziehen, jedoch nicht unter Zugbelastung im Geschirr. Da es sich bei den untersuchten Tieren allesamt um trainierte Zughunde handelte, ist davon auszugehen, dass die von ihnen aufgebrachten Kräfte möglicherweise höher waren, als die, die ein durchschnittlich beanspruchter Familienhund aufbringen würde. Nichtsdestotrotz war eine Schlussfolgerung der Studie, dass Hunde mit erhöhtem Risiko für einen Grünen Star (Glaukom) besser an einem Geschirr geführt werden sollten.
Während das Halsband den Haushund also möglicherweise schon seit Beginn der Domestikation begleitet, gibt es so gut wie keine antiken Darstellungen mit Hunden, die ein Geschirr tragen. Geschirre wurden eigentlich stets nur zweckgebunden verwendet, nämlich wenn der Hund damit ein Gefährt ziehen, einen Menschen führen oder eine Last tragen sollte. Beispiele dafür die sind Schlittenhunde des Nordens, die „Karrenhunde“ Mitteleuropas oder aber die „Meldehunde“ im 1. Weltkrieg und die Blindenführhunde zur selben Zeit.
Geschirre als „Alltagsführhilfe“ bzw. als „Schmuck“ kamen erst Anfang des 20. Jahrhunderts in Mode. Diese wurden gerne mit Nieten oder Glöckchen verziert und wurden vor allem kurzhaarigen, kräftigen Hunde wie Möpsen, Französischen Bulldoggen und Pit Bull Terriern angezogen.
Auch während des überwiegenden Teils des 20. Jahrhunderts waren Geschirre überwiegend für bestimmte Einsatzzwecke oder auch Hunderassen vorgesehen: Verschiedene neue Hundesportarten wie Fährtenarbeit, IGP, CaniCross, Bike-Jöring etc. brachten eigene Geschirr-Modelle hervor. Die in den 80er Jahren populären ChowChows waren ohne ihre speziellen Geschirre aus rundgenähtem Leder, das die üppige Halskrause schonen sollten, gar nicht im Straßenbild denkbar.
Erst mit Verbreitung neuer Materialien wie Gurt- oder Schlauchband wurde das Geschirr auch mehr und mehr zum Accessoire für den „OttoNormalHund“. Und mit Einzug einer hundefreundlicheren Erziehung statt eines strengen „Abrichtens“ wurde das Geschirr alsbald zum Symbol der „tierschutzgerechten Hundehaltung“.
Fazit:
Was ist denn jetzt der optimale Ausrüstungsgegenstand für den Hund? Darauf kann die einzig korrekte Antwort nur lauten: Es kommt darauf an! Wie Sie oben lesen konnten, gibt es je nach Hund verschiedene Führvorrichtungen, die eine zuverlässige und komfortable Sicherung des Hundes ermöglichen. Ein gut erzogener Hund, der den Großteil seiner Spaziergänge ohne Leine verbringen darf, eventuell dabei auch gerne schwimmen geht oder mit anderen Hunden spielt und der kaum an der Leine zieht, ist sicher mit einem passenden Halsband am besten ausgerüstet.
Läuft der Hund hingegen viel an der Schlepp- oder Roll-Leine, ist ein gutsitzendes Führgeschirr zu empfehlen.
Bei frisch übernommenen „Second-Hand-Hunden“ empfiehlt sich während der Eingewöhnung auf jeden Fall ein Sicherheitsgeschirr, idealerweise in Verbindung mit einem Halsband.
Erste Schritte in Richtung Leinenführigkeit lernt ein Welpe bei einem unerfahrenen Hundehalter vielleicht auch lieber im Geschirr. Es ist aber durchaus möglich, junge Hunde ohne traumatisierende Erfahrungen „halsbandtragend“ aufzuziehen.
Und last, but not least geht auch beim Hund inzwischen der Trend zur vielfältigen „Garderobe“, aus der dann situationsbedingt das passende „Kleidungsstück“ gewählt wird:
Wichtig: Ganz unabhängig von den gewählten Ausrüstungsgegenständen kann eine angemessene Leinenführigkeit nur von Hunden erwartet werden, die sich idealerweise täglich ohne Leine artgemäß bewegen können.
Neben dem Nutzen für Psyche des Hundes ist dies auch aktive Gesundheitsvorsorge. Prof. Dr. Fischer hat nachgewiesen, dass freies Toben und Spielen essenziell für eine optimale Nährstoffversorgung im Gelenkknorpel ist und damit einen wichtigen Faktor zum Erhalt der Gelenksgesundheit darstellt.
Wie kommt das? Die Knorpelsubstanz ist nicht durchblutet, sie „wird durch Diffusion ernährt, wie ein Schwamm, den man drücken muss, bevor er sich maximal mit Wasser vollsaugt. Ein gesunder Knorpel braucht Belastung, nur dann wird er auch ernährt“, so Fischer.
Er konnte eindrucksvoll belegen, dass bei linearen Bewegungsabläufen (angeleinte Spaziergänge, Führarbeit bei Blindenhunden, Training am Fahrrad oder auf dem Laufband) nur begrenzte Anteile der Knorpelflächen beansprucht und damit auch versorgt wurden. Dies führte bei solcherart einseitig trainierten Hunden zum verfrühten Verlust an Knorpelsubstanz, damit auch zu Osteoarthrose und den damit verbundenen Symptomen wie Lahmheit und Bewegungseinschränkungen. Fischers Plädoyer zielte daher eindeutig auf Bewegungsvielfalt ab, wie sie nur beim freien Laufen und Spielen auftritt. Auch Hundesportarten wie Agility (wo etliche Lateralbewegungen und Sprünge ausgeführt werden), Hoopers oder Dog Dancing verlangen dem Hund sein komplettes Bewegungsspektrum ab und können – mit Bedacht und in Maßen betrieben – einen Beitrag zur langfristigen Gelenksgesundheit leisten.
Alle Aktivitäten der Nothilfe Tier e.V. sind darauf ausgerichtet, den Schutz jedes einzelnen Tieres im Umfeld einer lebenswerten Umwelt und Natur zu gewährleisten.
Die Grundlage all unseres Engagements ist Tierschutz mit Herz und Verstand. Wir kämpfen für das Ende des Tierleids weltweit. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass kein Tier mehr für den menschlichen Nutzen leidet oder getötet wird.
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